Fast endlos lange Strände, malerische Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, hohe Berge wie aus dem Bilderbuch oder weltberühmte Großstädte wie Paris: Frankreich bietet Reisenden sowohl landschaftlich als auch kulturell eine unglaubliche Vielfalt an unterschiedlichen Eindrücken. Dass das große Land im Westen Europas deshalb ideal ist, um es auf dem Motorrad zu erkunden, liegt auf der Hand. Ganz gleich, ob die Tour allein unternommen wird, gemeinsam mit guten Freunden, in einer großen Gruppe oder vielleicht zusammen mit der geliebten Partnerin: Frankreich lädt mit seiner Fläche von insgesamt fast 670.000 Quadratkilometern zu unvergesslich schönen Motorradtouren ein, bei denen für jeden Geschmack das Richtige dabei ist. Dies sind die schönsten Reiseziele in Frankreich.
Die landschaftlich reizvollsten Gegenden
Traumhaft duftende Lavendelfelder, der Blick auf das Mittelmeer und immer wieder Weinberge am Straßenrand: Die Provence ist eine bei Frankreichurlaubern besonders beliebte Region – steht sie doch für alles, was die Schönheit des Landes für viele Menschen ausmacht.
Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, kann zum Beispiel an der Mittelmeerküste von Marseille bis nach St. Tropez fahren. Fast die ganze Strecke über können Biker den atemberaubenden Blick auf die Küste genießen.
Auch fernab der Küste befinden sich zahlreiche lohnenswerte Ausflugsziele. Die Daluis-Schlucht in der Gemeinde Daluis lockt beispielsweise mit roten, steilen Felswänden. Dieser Canyon befindet sich am Oberlauf des Flusses Var und bleibt mit all seinen optischen Reizen noch lange in Erinnerung.
Wie eigentlich ganz Frankreich hat die Provence natürlich auch kulinarisch Einiges zu bieten. Motorradfahrer, die mittags in kleinen Gaststuben einkehren, lassen sich vielleicht eine für die Gegend typische Bouillabaisse oder ein Ratatouille mit Gemüsesorten aus der Region schmecken.
Weit rauer als das warme Mittelmeer ist die Küste hingegen in der Normandie. Im Norden Frankreichs an der malerischen Atlantikküste liegen schicke Seebäder neben pittoresken Fischerorten. Weiße Kreidefelsen und idyllische Buchten machen die Landschaft immer wieder abwechslungsreich. Wer ein wenig landeinwärts fährt, stößt auf Burgen und Schlösser oder hübsche Fachwerkdörfer, die so ursprünglich wirken, dass fast der Eindruck entsteht, eine Zeitreise unternommen zu haben. Ein Ausflugsziel, das keinesfalls fehlen sollte, ist der Klosterberg Mont-Saint-Michel auf einer Insel in einer Bucht im Wattenmeer. Das schon von Weitem sichtbare Gebäude wirkt bei Sonnenschein, ebenso wie bei Nebel oder in der Nacht gleichermaßen märchenhaft und wie aus einer anderen Welt.
Wer die Normandie von Paris aus schnell mit dem Motorrad erreichen möchte, kann die Autobahn A13 nutzen, die die Hauptstadt über Rouen mit Caen verbindet.
Biker, die hoch hinaus möchten und bergige Touren bevorzugen, wählen hingegen vielleicht die berühmte „Route des Grandes Alpes“. Der Weg führt auf einer Gesamtlänge von rund 700 Kilometern durch die Alpen hindurch bis zum Mittelmeer. Ganze 16 Alpenpässe überqueren Biker, die von Thonon-les-Bains am Genfer See bis zur Côte d’Azur nach Menton fahren. Dabei überwinden sie einen Höhenunterschied von insgesamt fast 16.000 Metern. Zwar kann die Strecke zwischendurch schon etwas anspruchsvoll sein, sodass gerade Motorradanfänger aus Sicherheitsgründen stets sehr konzentriert fahren sollten. Doch werden Reisende dabei die ganze Zeit über mit einem fantastischen Ausblick auf die spektakulären französischen Alpen belohnt.
Im Südwesten Frankreichs an der Grenze zu Spanien liegt das Département Pyrénées-Atlantiques. Dort finden Touristen, die mit dem Motorrad unterwegs sind, sowohl die Gebirgskette der Pyrenäen, die mit bis zu fast 3.000 Meter hohen Erhebungen sehr beeindruckend sein kann, als auch wunderschöne kleine Dörfer und malerische Badeorte, die zum Verweilen einladen.
Gut vorbereitet sein
Damit die Motorrad-Tour durch Frankreich unvergesslich schön wird und keine unangenehmen Überraschungen bereithält, sollten sich alle Reisenden unbedingt ausreichend vorbereiten.
So sollte die Ausrüstung am besten auf die jeweilige Region, die befahren wird, abgestimmt sein. Natürlich dürfen wetterfeste Kleidung, ein perfekt angepasster Helm, robuste Stiefel sowie ein Erste-Hilfe-Koffer für unterwegs in keinem Fall fehlen. Doch je nach dem, was für Ausflüge geplant sind oder Orte bereist werden, sollten auch Badebekleidung, Sonnen- und Insektenschutzmittel sowie wärmende Kleidung – beispielsweise für kühlte Tage auf hohen Alpenpässen – eingepackt werden.
Biker sollten nicht nur darauf achten, alle nötigen Dinge dabei zu haben, sondern auch sinnvoll zu packen. Gerade im Gebirge können Wetterumschwünge sehr häufig und plötzlich geschehen. Dann ist es beispielsweise besser, wenn die Regenjacke schnell griffbereit ist und nicht erst lange nach ihr gesucht werden muss.
Dennoch sollte die Ausrüstung selbstverständlich nicht zu viel Platz einnehmen. Denn zum einen steht auf einem Motorrad – selbst mit dickem Rucksack auf dem Rücken – eben nur ein begrenzter Stauraum zur Verfügung. Und zum anderen ist es ja in der Regel gerade das Gefühl von Freiheit und Spontanität, das eine Motorrad-Tour für viele Biker so reizvoll macht. Sich mit viel Gepäck zu belasten, kann da leicht die Freude trüben.
Die Route grob planen
Doch auch bei all der Spontanität schade es nicht, die Route schon vorab ein wenig zu planen. So ist es ratsam, die Strecke zumindest einigermaßen festzulegen. Schon allein deshalb, weil sich Reisende dann vorher darüber informieren können, welche Sehenswürdigkeiten ihnen am Rande der Strecke begegnen. Ein kleiner Umweg von einigen Kilometern ist oftmals sehr lohnenswert.
Außerdem ist die Gefahr, sich zu verfahren, dann deutlich geringer. Selbst wenn ein Navigationsgerät in den meisten Fällen gut weiterhilft, sollte die geplante Route lieber noch mal in Papierform eingesteckt werden. Denn vor allem auf hohen Bergpässen oder in tiefen Tälern kann das Navi die Biker schon mal im Stich lassen. Wer dann die Reiseroute auf Papier ausgedruckt dabei hat, ist in jedem Fall auf der sicheren Seite. Die moderne Technik kann aber unterwegs gut dabei helfen, die aktuellen Straßenverhältnisse zu überprüfen. So können zum Beispiel Großbaustellen umfahren oder gesperrte Bergpässe gemieden werden.
Übernachtungsmöglichkeit vorbereiten
Ratsam ist es zudem, sich vorab um Unterkünfte zu kümmern. Zwar wissen Biker vorher oftmals nicht, wo genau sie am Abend sein werden. Schließlich kommt es nicht selten vor, dass ein Ort so faszinierend ist, dass der Aufenthalt unbedingt verlängert werden muss.
Dennoch sollten sich Reisende vorher wenigstens einen groben Überblick darüber verschaffen, welche Übernachtungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen. Wild zu Campen ist in nahezu ganz Frankreich streng verboten und kann zum Teil recht hart bestraft werden.
Damit nicht etwa nach einem anstrengenden Tag auf dem Motorrad in der Dunkelheit noch nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit gesucht werden muss, sollte man bereits wissen, welche Pensionen, Hotels oder Campingplätze es in der Nähe gibt. Je nach Saison kann auch manchmal unverbindlich reserviert werden, sodass es nicht schlimm ist, wenn die Reservierung doch noch kurzfristig storniert wird.
Wichtiges absprechen
Wer in größeren Gruppen unterwegs ist, sollte vorher unbedingt einige wichtige Dinge absprechen, damit die Reise harmonisch verläuft und alle auf ihre Kosten kommen. So sollten sich alle einig sein, ob die gesamte Strecke auf jeden Fall gemeinsam zurückgelegt wird, oder ob jeder in seinem Tempo fährt und vielleicht andere Dinge sehen möchte.
Am besten werden schon vor der Abreise bestimmt Treffpunkte – beispielsweise auf Campingplätzen oder an bekannten Ausflugszielen – ausgemacht, an denen sich alle Teilnehmer verbindlich treffen.
Auch für die Sicherheit der einzelnen Fahrer ist das hilfreich. Gerade manche steilen Bergstrecken in Frankreich sind relativ anspruchsvoll. Wenn beispielsweise ein Fahrer nicht am vereinbarten Treffpunkt erscheint und sich außerdem nicht gemeldet hat, wissen die anderen gleich, dass etwas nicht in Ordnung ist, und können sich um Hilfe kümmern.
Das Bike in der Großstadt
Auch Großstädte wie Paris eigenen sich aufgrund der chronischen Parkplatzknappheit optimal, um sie mit dem Motorrad zu erkunden. Obwohl die Franzosen auf dem Bike oft in normaler Straßenkleidung unterwegs sind, sollte die Sicherheitsbekleidung besser nicht vernachlässigt werden. Schließlich geht es im Pariser Straßenverkehr schon mal recht ruppig zu. Gerade im Kreisverkehr halten sich die lässigen Franzosen häufig nicht an die Regeln, was für unerfahrene Fahrer sehr gefährlich werden kann. Meist können die Räder problemlos in der Hotelgarage oder sogar im hoteleigenen Garten untergestellt werden. Wer es auf der Straße parkt, sollte es unbedingt gut vor Diebstählen schützen.