Start Asien Indonesien Mount Ijen – Indonesien abseits des gewöhnlichen Pfades

Mount Ijen – Indonesien abseits des gewöhnlichen Pfades

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Mount Ijen – Indonesien abseits des gewöhnlichen Pfades
Mount Ijen, Bild: themajestic / shutterstock

Wenn von Indonesien die Rede ist, dann fällt der Fokus für gewöhnlich auf Bali. Die Insel östlich der Hauptinsel Java ist für Touristen und digitale Nomaden zu einem echten Hotspot geworden. Bali ist allerdings so sehr vom Tourismus geprägt, dass es schwerfällt das „echte“ Leben Indonesiens kennenzulernen.

Indonesien hat viel mehr zu bieten und an jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Ein interessanter Ort, der dabei auf jeder „Bucket List“ stehen sollte ist der Mount Ijen. Sowohl am Tage hält dieser Ort Einiges zum Erkunden bereit und ist gerade für Abenteurer ein echter Geheimtipp.

Fakten

Die Vielzahl der indonesischen Inseln begründet sich in dem dichten Komplex der Vulkane und deren Aktivität. Die Inselgruppen befinden sich auf dem pazifischen Feuerring was zur Folge hat, dass einige Vulkane heute noch aktiv sind. Wer die Berge Indonesiens erkunden möchte, sollte also vorher überprüfen, dass diese gerade keine Aschewolken ausstoßen.

Der Berg weist eine Höhe von 2769m auf. An seiner Spitze befindet sich ein Kratersee, welcher eine türkise Färbung aufweist. So einladend das Wasser aussieht, so gefährlich ist es. Denn der See ist stark säurehaltig und aufgrund der giftigen Dämpfe nur mit Vorsicht zu genießen.

Zuletzt ausgebrochen ist der Vulkan im Jahre 1999. Heutzutage ist er vor allem aufgrund des „Blue-Fires“ und der zahlreichen Minenarbeiter bekannt. Am Rande des Kratersees befinden sich die Schwefelvorkommen, welche in Handarbeit abgebaut werden. Dabei sind die aufsteigenden Gase omnipräsent und stellen eine gesundheitliche Gefahr dar. Das Schwefelgas reizt die Atemwege und kann zum Ersticken führen. Daher ist ein Hinabsteigen nur mit einem lokalen Guide empfehlenswert.

Anreise

Der Ijen befindet sich im Osten der Insel Java. Während im Westen die Metropolen Jakarta und Bandung die Regionen prägen, ist das Bild im Osten etwas ländlicher gezeichnet. Ähnliche Metropolen gibt es nur mit Surabaya, welches jedoch einige Stunden entfernt liegt.

Wer den Ijen besteigen möchte, kann sich in der nahegelegenden Stadt Banyuwangi niederlassen. Dort gibt es Hotels und Herbergen, welche sich auf den Ijen-Tourismus spezialisiert haben. Sie bieten meist Pakte bestehend aus der Übernachtung und dem Ausflug an. Geht es Dir vor allem darum das Blue-Fire zu sehen, wird eine Nacht ausreichend sein. Weitere interessante touristische Ziele sind eher rar gesät, sodass Du die Weiterreise Richtung Westen oder Osten antreten kannst. Mittels der Fähre lässt sich Bali in kurzer Zeit erreichen und im Westen wartet der Mount Bromo, mit seinem einzigartigen Sonnenaufgang auf Dich.

Bist Du abenteuerfreudig, kannst Du auch eines der höhergelegenen Homestays nutzen. Dort verbringst Du den Abend zusammen mit einer lokalen Familie und fühlst Dich wie zu Hause aufgenommen. Du lebst in einem abgelegenen Dorf, hast aber den Vorteil, dass der Weg zum Ijen nur etwa eine Stunde dauert. Die Übernachtung kostet in etwa 10 Euro pro Nacht, wobei das Frühstück inklusive ist. Dafür musst Du Dich auf den eher rustikalen Komfort einstellen. Warmes Wasser wird nicht zur Verfügung stehen und die Stromversorgung ist etwas instabil. Dafür erhältst Du ein einmaliges Erlebnis, welches Du im Nachhinein teilen kannst.

Die Besteigung

Mount-Ijen Schwefel
Schwefelbergmänner bei der Arbeit, Bild: R.M. Nunes / shutterstock

Je nach gewähltem Paket und Deinen Präferenzen kannst Du selber mit einem Motorroller zum Mount Ijen fahren oder per Jeep mitgenommen werden. Die Fahrt dauert in Abhängigkeit Deines Aufenthaltes zwischen 1 bis 2 Stunden.

Die Fahrt dorthin ist aber bereits ein Erlebnis und der Ausblick von dort unvergleichbar. An guten Tagen ist eine Sicht bis zur Nachbarinsel Bali möglich.

Am Berg angekommen steht noch eine Wanderung bevor. Die Strecke ist zwar nicht besonders weit, dafür erwartet Dich an einigen Stellen aber eine große Steigung. Du solltest körperlich fit sein, um den Weg auf Dich zu nehmen. Rund eine Stunde dauert der Aufstieg.

Oben angelangt erhältst Du einen guten Überblick über den gesamten Kratersee. Besuchst Du den Ijen am Morgen, kommen Dir die Minenarbeiter entgegen, welche bis zu 70kg des Schwefels auf den Schultern transportieren.

Ist das Wetter gut, kannst Du den Abstieg hinab in den Krater wagen. Der Abstieg ist nicht ungefährlich. Die Wege sind nicht befestigt und erfordern ein Grundmaß an Körperbeherrschung. Ältere Personen sollten daher gut einschätzen, ob das Hinabsteigen keine zu große Herausforderung darstellt.

Besuchst Du den Ijen während der Nacht, kannst Du in der Nähe der Schwefelvorkommen das blaue Feuer sehen. Dabei handelt es sich um das aufsteigende Gas, welches so markant leuchtet. Am Tage hingegen kannst Du Dich näher zu den Minenarbeiter wagen und deren Arbeit bewundern. In die Nähe der Schwefelvorkommen darfst Du aber nur mit Gasmaske. Andernfalls verätzen die Schwefelgase Deine Atemwege.

Hast Du Deinen Abenteuerdurst gestillt, kannst Du Dich auf den Rückweg machen. Dir steht nun der Aufstieg aus dem Krater bevor und Du solltest genügend Kraftreserven und Zeit einplanen. Nimm ausreichend Wasser und Proviant mit. Planst Du mehrere Bergtouren, bietet es sich auch an eine Reisedecke einzupacken. Gerade in höhergelegenen Orten, wie am Bromo wird diese nützlich sein.

Indonesien von einer anderen Seite

Möchtest Du Dich abseits der überlaufenen touristischen Ziele begeben, ist der Ijen absolut einen Besuch wert. Die Kosten sind selbst für sparsame Backpacker überschaubar und in dieser Region erlebst Du das typische Dorfleben Indonesiens hautnah.

Morgens erhältst Du ein nahrhaftes Frühstück und abends lässt Du im Warung bei einem heißen Tee und Nasi Goreng den Tag ausklingen. Steht Dir etwas mehr Zeit zur Verfügung, bietet es sich an einfach ein paar Tage länger im Homestay nahe des Berges zu verbringen und das einfache Dorfleben mitzuerleben. Die jüngere Generation hat sich dem Tourismus verschrieben und spricht passables Englisch, während die älteren Bewohner meist selber Minenarbeiter sind oder waren.

Lerne diese interessante Seite kennen und erfahre, dass Indonesien viel mehr zu bieten hat als nur Bali.

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